Gartenabfälle richtig entsorgen
Ob im Frühling beim ersten Rasenschnitt oder im Herbst beim Rückschnitt von Sträuchern und dem Zusammenkehren von Laub – Gartenabfälle wie Grünschnitt, Laub oder anderes Schnittgut fallen in nahezu jedem privaten Garten regelmäßig an. Doch wohin mit all den organischen Resten? Einfach alles in die Biotonne werfen oder besser selbst verwerten? Wer Gartenabfälle richtig entsorgen will, schützt nicht nur die Umwelt, sondern handelt auch im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Gartenabfälle nachhaltig, effizient und regelkonform loswerden – und wie Sie dabei sogar noch Ihrem Garten etwas Gutes tun.
Was zählt überhaupt zu Gartenabfällen?
Bevor es an die Entsorgung geht, lohnt sich ein Blick darauf, was eigentlich als Gartenabfall gilt. Dazu gehören in erster Linie organische Materialien, die bei der Gartenpflege anfallen:
- Rasenschnitt
- Laub
- Zweige und Äste
- Wurzeln und ausgegrabene Pflanzen
- verblühte Stauden und Schnittgut
- Fallobst
- Unkraut
All diese Stoffe sind biologisch abbaubar – dennoch ist nicht jeder Gartenabfall automatisch für jede Entsorgungsart geeignet. Besonders wichtig: Erdreiche, Steine oder behandelte Hölzer gehören nicht in die Biotonne oder auf den Kompost. Auch Pflanzenteile mit Krankheiten oder Schädlingen sollten separat entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.

Die Biotonne – was darf rein und was besser nicht?
In Deutschland bieten die meisten Kommunen eine Biotonne zur Sammlung von organischen Abfällen an. Diese ist für viele Gartenbesitzer eine bequeme Möglichkeit, um kleinere Mengen an Gartenabfällen zu entsorgen. Doch es gibt klare Regeln, was hinein darf:
Erlaubt sind:
- Laub und Rasenschnitt
- kleinere Mengen an Zweigen (z. B. zerkleinert)
- verwelkte Blumen und Pflanzenreste
- Fallobst (in Maßen)
Nicht erlaubt sind:
- Äste über 1 m Länge oder 4 cm Durchmesser
- Wurzelstöcke
- Erde oder Steine
- behandeltes Holz
- kranke oder schädlingsbefallene Pflanzen
Die konkrete Handhabung kann je nach Gemeinde leicht variieren. Es empfiehlt sich, bei der örtlichen Abfallberatung oder dem kommunalen Entsorgungsbetrieb nachzufragen. Wichtig ist außerdem: Bitte keine Gartenabfälle in Plastiktüten einwerfen – verwenden Sie stattdessen kompostierbare Papiertüten oder sammeln Sie lose.
Kompostieren: Der nachhaltigste Weg für Gartenabfälle
Wer einen eigenen Garten hat, besitzt oft auch den Platz für einen Komposthaufen – eine hervorragende Möglichkeit, Gartenabfälle sinnvoll zu verwerten. Kompostieren spart nicht nur Transportwege und Müllgebühren, sondern liefert zudem nährstoffreichen Humus für Ihre Beete.
Geeignet für den Kompost sind:
- Rasenschnitt (am besten angetrocknet)
- Laub
- Pflanzenteile
- Kaffeesatz und Teebeutel (ungebleicht)
- zerkleinerte Zweige (zur Strukturverbesserung)
Nicht geeignet sind:
- Fleisch- und Milchprodukte
- große Mengen Zitrusfrüchte
- behandelte Hölzer
- Pflanzen mit Pilzbefall (z. B. Mehltau)
Tipp: Kombinieren Sie „grüne“ (feuchte, stickstoffreiche) und „braune“ (trockene, kohlenstoffreiche) Materialien im Kompost. Das sorgt für eine gute Rotte und verhindert Fäulnis. Ein schattiger Standort mit ausreichend Luftzufuhr ist ideal.

Alternativen: Grüngutannahmestellen & Häckselaktionen
Gerade bei größeren Mengen – etwa nach dem Rückschnitt von Hecken oder Bäumen – stoßen Biotonne und Kompost schnell an ihre Grenzen. In diesen Fällen bieten viele Städte und Gemeinden sogenannte Grüngutannahmestellen an. Dort können Gartenbesitzer ihre Abfälle oft kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr abgeben.
Zusätzlich bieten manche Kommunen im Frühjahr und Herbst mobile Häckselaktionen an: Hier werden sperrige Äste und Zweige vor Ort zerkleinert und auf Wunsch gleich wieder als Mulchmaterial zur Verfügung gestellt.
Ein Tipp: Achten Sie auf die Termine im Abfallkalender Ihrer Gemeinde – so verpassen Sie keine dieser nützlichen Aktionen.
Gartenabfälle wiederverwenden: Mulchen und mehr
Nicht alle Gartenabfälle müssen entsorgt werden – viele lassen sich direkt im Garten wiederverwenden. Das spart Arbeit und schont Ressourcen. Besonders beliebt ist das Mulchen:
- Rasenschnitt eignet sich als Mulchschicht für Beete – er hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut.
- Laub kann als schützende Decke für empfindliche Pflanzen im Winter dienen.
- Zerkleinerte Zweige oder Holzhäcksel eignen sich ideal für Gartenwege oder zur Bodenverbesserung.
Auch Totholz-Ecken oder kleine Laubhaufen bieten wertvolle Lebensräume für Igel, Insekten und andere Gartenbewohner – ein aktiver Beitrag zum Artenschutz direkt vor der eigenen Haustür.
Fazit: Mit Weitblick entsorgen und dem Garten helfen
Die richtige Entsorgung von Gartenabfällen ist mehr als nur Pflicht – sie ist eine Chance, den eigenen Garten nachhaltiger und naturnaher zu gestalten. Wer bewusst kompostiert, richtig trennt und kreative Wiederverwendungsmöglichkeiten nutzt, spart nicht nur Geld und Zeit, sondern tut auch dem Boden, den Pflanzen und der heimischen Tierwelt etwas Gutes. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den grünen Resten des Gartenjahres zeigt: Nachhaltigkeit beginnt direkt im eigenen Beet.
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Veröffentlicht am: 3. April 2025
Claudia beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermittelt sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilt sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.